Der Klassenlehrer und seine 5 E3
in seinem letzten Dienstjahr
2000/01



Wie schön, wenn man in positiven Erinnerungen an die Schule schwelgen kann.
Geburtstage von Kolleginnen und Kollegen sind oft besondere Höhepunkte, die lange im Gedächtnis haften.
Zum 60. Geburtstag von Peter Kneifel gab's die in der Fussball-Wehrsportgruppe schon übliche "Orschie"
mit einem Geschenk der besonderen Art für den renommierten Jubilar: eine Karikatur in Din A3
von unserem Freund und Kollegen Alois Berg aus Pachten,
dessen Kunst schon mehrfach in der Presse grosse Beachtung fand.




Die Laudatio vor der versammelten Mannschaft
nimmt Bezug auf die Karikatur
unseres "Politikpapstes"
aus der Feder unseres Kollegen
Alois Berg.




Alois Berg
in der Saarbrücker Zeitung
Sa./So., 24./25. November 2001




Der Laudtor vom Dienst hat auch die
jungen Lacher stets auf seiner Seite.




Hier eine Kostprobe der
kneifel'schen Geburtstagslyrik.
Eine unnachahmliche Nachahmung der
unnachahmlichen Metaphorik
des Johannes Kühn
Illustrationen von Beate Gorges-Woll




Der Verlegenheitslaudator des Lyrikers
mit seiner schnöden Prosa,
aber feierlich,
im byzantinischen Ritus


Sehr vermisster Jubilar,
lieber Peter,

wenn es nach der von Dir geprägten Tradition unseres Geburtstagsrituals ginge,
müsstest Du dir heute deine eigene Laudatio halten, in deinen so unnachahmlichen,
dem Klassiker Johannes Kühn nachempfundenen Versen.
Es spricht für deine Bescheidenheit,
dass Du auf diese Form der poetischen Onanie verzichtest hast.
Aber sag', wer von deinen sportlichen Mitstreitern wäre so kühn,
eine solche Aufgabe zu übernehmen?
Es wäre ein schier unmögliches Unterfangen, eine gotteslästerliche Anmaßung!
So bleibt mir, dem Dilettanten, nur die schnöde Prosa,
um eine annähernd angemessene Würdigung deiner epochalen Persönlichkeit zu versuchen

.
Eine solche Laudatio muss den grossen historischen Kontext einbeziehen.
Er führt uns ins Zentrum des Ost-West-Konfliktes.
Dieses inzwischen Makulatur gewordene Spannungsfeld der politischen Systeme
hat der Jubilar durchlebt, überlebt.
In der Tschechei, in Prag hatte er seinen Frühling, lange vor dem politischen.
Dort, an der Naht zwischen Sozialismus und Kapitalismus hat er als Flüchtling
die Polarisierung der beiden politischen Lager erfahren.
"Flucht" ist bis heute das Leitmotiv seiner bewegten Biographie geblieben:

* Flucht von 0st nach West
* Flucht vor der Vorlesung in die Skatrunde der Mensa
* in den Ferien der Weg ins spanische Ferienexil
* von der Costa del Sol nach Südtirol
* der Rückzug aus der fachdidaktischen Kommission
* das Ende einer grossen Torhüter-Karriere, auch eine Flucht?


Peter hat den oben erwähnten Ost-West-Gegensatz nicht nur durchlitten.
Er hat ihn auch, wie kaum einer der grossen politischen Akteure selbst gestaltet.
In zahllosen Tafelbildern hat er den Konflikt seiner Komplexität beraubt,
ihn reduziert auf ein optisch ansprechendes Gerüst von Begriffen, Zahlen und Pfeilen.
In einer Zeit, als die Computer noch laufen lernten,
hat er in einem methodischen Genie-Streich jene Zeitgeschichte neu geschrieben,
sie in die Sphäre der Symmetrie entrückt.
Dafür waren ihm Scharen epigonenhafter Geschichts- und Politiklehrer dankbar.
Peters geniale Tafelbilder wurden für die Schüler zur Labsal,
zum Manna auf dem verlockenden Weg des kleinsten Zwanges.
Es entbehrt nicht einer persönlichen Tragik, dass die doch für die pädagogische Ewigkeit
bestimmten Tafelbilder nun im doppelten Sinne revisionsbedürftig geworden sind.
Einmal müsste der Verfasser im Interesse seiner digital orientierten Fan-Gemeinde
eine Computer-Version herausbringen, wogegen sich der Geehrte verzweifelt wehrt.
Zum anderen ist mit dem Fall der Mauer und dem Verlust der Feindbilder dem Verfasser
wohl auch das motivierende Element seiner bipolaren Weltsicht verloren gegangen .
Um so frustrierender muss es sein, dass mit dem Ausscheiden aus der aktiven
Kampftruppe ihm auch noch das Ventil der sportlichen Konfrontation abhanden kam.

Neben den unumstrittenen fachdidaktischen Verdiensten
darf eine andere historische Leistung des Jubilars nicht unerwähnt bleiben:
als Altbau-Präsident hat er dank seiner Führungskompetenz
und mit seinem erstaunlichen Harmoniebedürfnis das kepler'sche Gesetz
von der Konfrontation und Unvereinbarkeit der beiden pädagogischen Welten widerlegt.
Sein kollegiales Modell systemübergreifender Konvergenz hat mit der Aussöhnung
der feindlichen gymnasialen Brüder die nationale Wiedervereinigung
gleichsam "en miniature" vorweggenommen.

Der ideologiekritische Ansatz der "gelebten Konvergenz" ist auch in seiner Wirkung
ausserhalb der Schule nicht zu unterschätzen.
Schon bald nach der Berührung mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem hat Peter
für eine Entrümpelung des klassischen Sozialismusbegriffs gekämpft.
Er hat die Berührungsängste der Linken gegenüber der Konsumgesellschaft abgebaut
und als einer der ersten den Stallgeruch der 68-iger in den Nobelrestaurants etabliert.
Über die gelebte Konvergenz führt der Weg zum Lebemann.
Wie im Märchen von den Sterntalern! Mitten im Kalten Krieg fielen sechs Sterne
aus dem sozialistischen Himmel, und als der kleine Peter sie aufhob, da staunte er!
Der eine Stern war von Merzedes, die fünf anderen vom Guide Michelin.

Fast wäre mir der saarländische Ministerpräsident und Kneifel-Schüler, Peter Müller
mit seiner Ehrung des Jubilars zuvorgekommen.
Wie aus der saarländischen Staatskanzelei zu erfahren war, wird Kneifel in Kürze vom
Bundesinnenminister der Otto-Schilly-Pitbull-Preis verliehen werden
in Anerkennung seiner bahnbrechenden Erfolge
bei der kastrations- und sterilisationsfreien Züchtung spanischer Kampfhunde.

Bei Jubiläen wie dem heutigen ist es üblich, den Betagten mit einem Titel zu ehren.
Auf der Suche nach der angemessenen Auszeichnung hat sich der Festausschuss
die Entscheidung nicht leicht gemacht.
"Professor" wäre für den grossen Politologen sicher recht und billig gewesen.
Er klänge aber nach Bennos Ernennung schon etwas abgegriffen.
Der Antrag, den Jubilar wegen seines konstant suizidären Zigarettenkonsums
zum Ehrenmitglied des "Krematoriums Unheilbares Deutschland" vorzuschlagen,
wurde aus Pietät gegenüber den zahllosen Nikotinopfern
von einer entrüsteten Mehrheit abgelehnt.
Der erste konsensfähige Vorschlag war die Verleihung des Titels eines "Generalisimo".

Zur Begründung wurde angeführt:
Allein die Form eines Superlativs werde der einmaligen, herausragenden Bedeutung
des Geehrten gerecht.
Der Titel des "Generalisimo" sei seit dem Tode des spanischen Diktators vakant,
und nur die Persönlichkeit des Jubilars allein sei in der Lage,
dem Titel seine ursprünglich positive Ausstrahlung zurückzugeben.
Peters sehr emotionale Bindung an Spanien sei bekannt.
sie habe den Verkauf des Feriendomizils an der Costa del Sol überlebt.
In seinem leider allzu früh verstorbenen, zärtlichsten aller spanischen Kampfhunde
habe diese Anhänglichkeit gleichsam Gestalt angenommen.
Wenn schon ein General, so hieß es, dann einer mit fünf Sternen.
Das käme seiner Vorliebe für die berühmten ***** entgegen.
Auch verweise der Titel auf die so generalstabsmäßige Anlage seiner Tafelbilder .
Generalstabsmäßig und von hohem strategischen Niveau
sei auch seine Führungsrolle auf dem "Felde der Ehre".
Es sei nur erinnert an das "Spiel der Spiele" gegen den"Harten Kern",
wo das geniale Feldherrntalent des böhmischen Gebenedeiten
uns Kollegen einen unvergessenen Triumpf über die ehemaligen Schüler bescherte.

Die Mehrheit des Ausschusses gab zu bedenken,
dem Titel des "Generalisimo" fehle das Charismatische, die religiöse Überhöhung.
Nach sehr kontroverser Debatte kam es dann doch noch
zu folgendem einstimmigen Beschluss:

Der für Peter bei Schülern- und Praktikantinnen übliche Titel des "Politikpapstes"
erfährt hiermit die ausdrückliche Anerkennung des Festausschusses.
Dies in Würdigung der überragenden Bedeutung des Jubilars
für die Politik und die Methode ihrer Vermittlung.

Auch wird ihm der für die Päpste übliche Titel des "Pontifex Maximus" verliehen.
Der lateinische Name meint den "obersten Brückenbauer" .
Peter, der ja den Namen des Heiligen Petrus, des ersten Papstes trägt,
hat in der Tat sehr viele Brücken geschlagen:

* die Brücke von Ost nach West, wie sein Freund und Kollege Woitila,
mit dem er auch das Faible für die Touristik teilt.

* die Brücke vom Sozialismus zum Kapitalismus

* die in der Schule zwischen Theorie und Praxis,
* vom Altbau zum Neubau, * vom GSG zu Johannes Kepler,
* dann die so wichtige menschliche Brücke
zwischen Lehrern und Schülern
und last not least, lieber Peter,
* mit deinem 60. Geburtstag im Jahre 2000, dem heiligen Jahr,
verbindest Du zwei Jahrtausende, gleichsam das Alte mit dem Neuen.

Freund Alois verdanken wir die karikaturistische Würdigung deiner Biographie.
Lieber Alois, von dieser Stelle aus, herzlichen Dank auch im Namen der Truppe.

An Dich aber , lieber Peter, Pontifex, zum Schluss eine Bitte:
Möge die Brücke zwischen dem Fussball-Pensionär und den Aktiven
auf dem Felde der Ehre niemals abreissen!




Zur Bibliographie nur der Hinweis auf drei Standartwerke


P. Kneifel:

"Die Konvergenz-Theorie im Lichte des Gastronomischen Sozialismus"
aus "Beiträge zur Ideologie-Kritik",
Costa del Sol 1982


P. Kneifel:

Aus Kneifels Schatzkästlein des pornographischen Hausfreundes,
neuüberarbeitete Ausgabe,
Alsheim 1999


Dr. B.Rech:

Zum Thema der Johannes-Kühn-Rezeption in der Sammlung "Johannes Audax"
unter dem Titel: "Metaphorik und Senilität am Beispiel der Kneifel'schen Geburtstagslyrik",
Hasborn 2000



Das waren noch Zeiten ....

... als das Geschwister-Scholl-Gymnasium einfach nur Realgymnasium hiess .
... als es auch in der Oberstufe noch Klassen statt Kurse gab .
... als in den 60er Jahren die Gymnasien aus allen Nähten platzten .
... als man die fehlenden Lehrerinnen und Lehrer an allen Ecken und Zäunen, ja sogar am Kochtopf suchte .
... als dann ein Junglehrer von der Volksschule Hütterdorf zum Realgymnasium Lebach geschickt wurde .
... als er oft fachfremd und halbakademisch mit blaublütigen Vollphilologen konkurrieren musste.
... als er ambulant zwischen Lebach und Uni Saarbrücken doch noch die höheren akademischen Weihen für Französisch und Geschichte bekam .
... als er sich in weiser Selbstüberschätzung noch in das Abenteuer der Spanisch-Kurse 11-13 drängen liess.
... als er dann nach rund 40 Dienstjahren und Ruhestand doch nicht zur Ruhe kam
und rastlos nicht nur an dieser Homepage bastelt.





Französisch Leistungskurs
Abitur-Jahrgang 1980

Es ist schon erstaunlich !


Eine Reihe dieser erwachsenen, oft "leist"- und leidgeprüften
Schülerinnen und Schüler
haben sich das "Strahlen der Kinderaugen" (Zitat:Kneifel)
bis ins fast schon abiturgereifte Alter erhalten.
Auf einigen Gesichtern
spiegelt sich allerdings bereits der Ernst
der bald beginnenden Studien- und Berufszeit.


Es wäre inter-nett zu sehen, wie sie heute dreinschauen !


Nostalgie pur ... !!!!!!!!!!!




Meine erste Schulklasse
Volksschule Hüttersdorf
1. Schuljahr
1962
Geburtsjahrgang 55/56
Klassenstärke: 53 !!!




Noch ein 1. Schuljahr !
1964
Mit dieser ähnlich riesigen Klasse
ging es 1965
in die 2. Prüfung
für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen.




Eine der ersten Klassen
am Realgymnasium Lebach,
dem jetzigen Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Für diese Knaben ist 2007
bereits die Haltbarkeitsgrenze 50 überschritten.


Noch nachträglich !


Herzlichen Glückwunsch
an alle,
auch an die, die sich nicht auf diese Homepage
verirren !!





Autogramme von damals !
Sie helfen dem schwächelnden Gedächtnis
bei der Lösung des Bilderrätsels.

Mit den Gesichtszügen ändern sich
über die langen Jahre
auch die Schriftzüge.
Wie flott zeichnet wohl heute der ein oder andere
als Informatiker, Bankdirektor, Dipl.ing. oder Chefarzt ?

Übrigens,
in der letzten Reihe,
der zweite neben dem Pauker,
wollte sich absolut nicht vom Lehramt abhalten lassen !



 

 

 


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